Braucht es neue Suchmaschine? Yep!
Yep – 60 Millionen Euro für die Katz?
Mutig, Mutig – Anders kann der Schritt von ahrefs zur eigenen Suchmaschine nicht bezeichnet werden. Das Backlink-Tool scheint gut zu laufen. Kein Wunder, schließlich nutzen über 50.000 Kunden die Software und generieren damit einen Jahresumsatz von über 100 Millionen US-Dollar. Die Gelder sinnvoll zu reinvestieren und nicht blind auszuschütten, erachte ich aus der unternehmerischen Perspektive als ehrbaren Schritt.
Genutzt wurden die 60 Millionen Euro für ein Datencenter mit über 1000 Servern. Es geht allerdings weiter. Ein weiteres Datencenter in den USA ist bereits in arbeit. Spannend, denn das Datencenter wird 4Mal so groß werden.
Ahrefs kennt sich mit Daten aus! Ein großer Vorteil gegenüber anderen Suchmaschinen. Ecosia oder DuckDuckGo funktionieren, bzw. sind profitabel. So machte DuckDuckGo im Jahr 2014 einen Umsatz von 100 Millionen Euro. Auch Ecosia muss sich nicht verstecken. Die Idee mit den Bäume pflanzen scheint die Nutzer zu überzeugen. Die Einnahmen lagen im Januar 2022 bei 2,38 Millionen Euro. Hut ab.
USP? YEP!
Die Privatsphäre wird bei YEP groß geschrieben! Es werden keine persönlichen Nutzerprofile erstellt und zu Werbezwecken verwendet. Toll, oder? Defintiv, allerdings bietet das DuckDuckGo bereits seit Jahren an. Kooperiert sogar mit Apple. Die Apple-Nutzer können neben Bing und Google eben auch DuckDuckGo als Standardsuchmaschine einstellen. Warum also YEP nutzen?
Content Creator! Yep ist die erste Suchmaschine, die die Einnahmen zu 90% an die Publisher weitergibt. Bedeutet konkret? Du suchst „Deutschland“ und als erstes Ergebnis erscheint „Wikipedia“. Die Enzyklopädie würde im Fall eines Klicks auf das Suchergebnis eine Vergütung erhalten. Spannende Denkweise – Das könnte was werden. Verlage… werden ein großes Interesse daran haben, dass Nutzer auf Yep wechseln. Journalismus ist teuer. Durch die hohe Vergütung von 90% der Einnahmen könnte sich das Geschäftsmodell des investigativen Journalismus auch wieder lohnen und die Verlage könnten die ein oder andere Werbefläche auf der Seite abschalten. Das würde ich mir zumindest als Nutzer wünschen.
YEP SEO – Für Kunden optimieren
Yep baut einen eigenen Suchindex auf und zeigt nicht einfach die Ergebnisse von Bing an. Wie schaffe ich es nun zu einem Keyword bei Yep auf Platz 1 zu stehen? Easy – Erstelle hilfreiche Inhalte für die Nutzer. Das teilte zumindest CEO Dmitry Gerasimenko mit. Mhm! Ich bin mir irgendwie nicht ganz sicher, dass YEP bereits jetzt in der Lage ist, Inhalte so zu bewerten, wie sie es von den Content Creatorn verlangen. Dafür scheinen mit die eingesetzten Ressourcen dann doch zu gering zu sein.
Mal zum Vergleich, Google beschäftigte 2019 rund 102.000 Menschen plus 121.000 Werkvertragsnehmer. Rate mal wie viele Menschen bei Yep arbeiten! 11!!! Darunter Data Scientists und Entwickler. Mit einer Belegschaft von elf Personen wird es einfach nicht möglich sein, intelligente Bewertungsalgorithmen zu entwickeln, die denen von Google in nichts nach stehen. Das ist zumindest mein Gefühl, aber geben wir dem einfach eine Chance.
Fazit zur Suchmaschine Yep
Es ist natürlich einfach Yep einen steinigen Weg vorauszusagen. Ecosia und DuckDuckGo beweisen, dass sie eine Daseinsberechtigung haben. Ahrefs wird nicht den Anspruch haben, Google zu verdrängen, aber wer weiß, wie es sich entwickelt. Geld für die Content Creator finde ich gut. Generell die Sichtweise, dass die Suchergebenisse als Content Creator gesehen werden, finde ich irgendwie mindblowing. Das kann schon groß werden. Ahrefs ist extrem profitabel. Geld zur Weiterentwicklung wird also vorhanden sein.