MoonSwatch – Danke, Danke, Danke liebe Swatch Group

Swatch hat es wieder getan. Die Gruppe hat die Uhrenindustrie gerettet und nebebei verdient Swatch bis zu 50 Million Euro! Wie ich drauf komme, liest du im Fazit. Ich will mich in diesem Artikel mit der neuen MoonSwatch beschäftigen. Meinen Gedanken als Online Marketer freien Lauf lassen. Eines ist sicher, was gerade passiert, ist historisch. Zumindest für Uhrenliebhaber.

MoonSwatch – Danke, Danke, Danke liebe Swatch Group

In 24 Stunden wurden im Uhrforum über 600 Beiträge geschrieben. Das ist schon rekordverdächtig. Zum Vergleich, die neue Omega Seamaster Planet Ocean Ultra Deep 6000M hatte im selben Zeitraum 100 Beiträge, die Omega Speedmaster ’57 40 Beiträge und die Omega Seamaster Diver 300m rund 50 Beiträge erhalten. Worum geht’s hier eigentlich?

MoonSwatch im Überblick



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MoonSwatch – Rohrkrepierer oder Hype auf Rolex-Niveau?

Ein Rohrkrepierer ist die Uhr in keinem Fall. Die Szene ist sich einig – Die Modelle der MoonSwatch erleben gerade einen Hype. Wirst du eine Uhr zum Listenpreis erhalten?

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Die Online Marketing Tools haben noch wenige Daten. Dafür ist das Projekt zu neu. Ahrefs errechnet jetzt zumindest bereits einen organischen Traffic von 1.300 Besuchern. Dabei handelt es sich lediglich um Besucher, die über Google auf die Landingpage der MoonSwatch kommen.

Schon seltsam, dass ich mir darüber Gedanke mache, ob ein Model von Swatch zum Listenpreis erhältlich sein wird. Die Uhrenbranche erlebt in den letzten Jahren einen Aufschwung. Als Sammler schüttle ich bei den Graumarktpreisen mittlerweile nur noch den Kopf. Ich trage meine Uhren und verbinde mit jeder meiner Uhren eine Geschichte und keine Renditefantasien. Beruhigend ist es trotzdem, wenn ich in meiner Chrono24 App einen Wertzuwachs von über vierzig Prozent sehe. Verrückte Welt.

Die Volksspeedy – Das ist kein Traum

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Pro Person dürfen maximal zwei Uhren in verschiedenen Farben verkauft werden. Wer am Verkaufstag in einen der vier deutschen Stores (Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, München) keines der Modelle ergattert, wird sich wohl kurzfristig im Graumarkt umschauen müssen.

Die Betonung liegt auf kurzfristig, denn Swatch hat mittlerweile bestätigt, dass die Uhren auch online verfügbar sein werden. Das dürfte mittelfristig die horrenden Graumarktpreise wieder auf den Boden der Tatsachen bringen.

Wie viele MoonSwatch wurden produziert?

Die Box der MoonSwatch ist relativ klein und haben nichts mit der liebevoll gestalten Omega Box gemein. Wenn jeder der vier deutschen Stores eine Palette mit MoonSwatches erhält, dann dürfte das grob einer Menge von 1000 Uhren pro Store entsprechen. Folglich gibt es 500 glückliche Käufer:innen. Vorausgesetzt jeder Käufer schöpft die Zuteilung von zwei Uhren pro Käufer aus.

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Die erste Produktionscharge dürfte zwischen 50.000 und 100.000 Uhren liegen.

Wenn ich mich nicht verzählt habe, werden die Uhren an 77 Swatch Stores verkauft. Entspricht bei 1000 Uhren pro Store rund 77.000 Uhren. Klingt für mich realistisch, denn dank Monoblockgehäuse und Quarzwerk dürfte sich der Produktionsaufwand in Grenzen halten.

Social Media als Multiplikator des bereits vorhandenen Hypes

In den nächsten Tagen werden 10.000de Menschen eine Swatch/Omega am Handgelenk tragen. Glücklich werden sie ihren Freunden und der Familie vom Erwerb der MoonSwatch erzählen. Damit werden die Träger:innen zum Multiplikator und beide Marken noch bekannter machen.

Der #MoonSwatch wird die Timelines der Uhrenbegeisterten dominieren. Das wird den Hype verstärken und das gewollte Haben-Gefühl auslösen.

Lieber eine MoonSwatch als eine Armani

Wir wissen alle, das Rolex zwischen 800.000 und 1.200.000 Uhren im Jahr produziert und trotzdem sind die Schaufenster, abgesehen von den unverkäuflichen Stücken leer. Wer also denkt, dass 100.000 MoonSwatches eine große Menge sind, den muss ich enttäuschen. Warteschlange am Samstag ist angesagt, sonst sehe ich keine Chance, die Uhr zum Listenpreis zu erhalten. Wie oben bereits geschrieben – Kurzfristig!

Jetzt versetze dich kurz in jemanden hinein, der Uhren mag und einige Marken kennt. Leider reicht sein Geld und daran ist nichts verwerflich „nur“ für Modeuhren von Armani und Hugo Boss. Diese Zielgruppe ist nicht klein. Künftig haben diese Menschen die Möglichkeit eine echte Speedmaster für denselben Preis einer Armani Uhr zu kaufen. Hier muss Swatch nicht verknappen, die Uhren werden auf lange Zeit kaum verfügbar sein, weil die Zielgruppe unfassbar groß sein wird. Modemarken können sich warm anziehen, davon bin ich überzeugt.

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In zehn Jahren heißt es: „Meine erste Uhr war eine MoonSwatch.“

Wird Omega einen Imageschaden erleiden?

Ich selbst besitze eine FOIS und habe dafür 4.200 Euro bezahlt. Mir gefallen das ikonische Design und die Geschichte hinter der Uhr. In erster Linie kaufe ich mir allerdings eine Uhr wegen ihres Designs. Alles andere ist immer nur Nebensache. Wenn ich jetzt vor der Wahl stehen würde, mich zwischen einer Moonwatch und einer MoonSwatch zu entscheiden, dann würde ich die MoonSwatch nehmen. Klingt verrückt. Allerdings ist mein Uhrenbudget nicht unerschöpflich und meine Haben-Will-Liste ist voll. Ergo erhalte ich mit der MoonSwatch ein ikonisches Design, eine gehypte Uhr mit Wertzuwachs und etwas Prestige wegen des Omega-Logos auf der Uhr.

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Bild: Die aktuelle Moonwatch von Omega. Die Anleihen zur MoonSwatch sind unverkennbar.

Jetzt sind wir Uhrensammler nicht der Ottonormalbürger. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass jemand mit einer MoonSwatch irgendwann eine Moonwatch kauft. Das Design ist mit der MoonSwatch in groben Zügen bereits in der Uhrenbox.

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Wer eine MoonSwatch besitzt wird nicht noch eine Moonwatch kaufen! Es handelt sich hier nicht um eine Fälschung oder Hommage, welche man bei entsprechender finanzieller Situation mit dem Original ersetzen möchte. Die MoonSwatch ist eine Speedmaster!

Eine Rolex kostet im Materialaufwand zwischen 300 und 500 Euro (Werk, Gehäuse, Band, Ziffernblatt, Zeiger, Glas…). Wirklich teuer machen die Rolex das Marketing. Markenbotschafter und Sponsoringverträge. Das möchte alles bezahlt werden. Rolex positioniert sich da, wo alle nach streben – Bei den Reichen und Schönen.

Hier dürft ihr gerne etwas schmunzeln

Omega wählt eine andere Strategie. Sie positionieren sich mit ihrer Ikone nun im absoluten Niedrigpreissegment. Solange die Uhren gehypt werden, zielt die Strahlkraft auf Swatch und Omega ab. Weshalb ich aus marketingtechnischen Gründen hoffe, dass die Uhren am Ende doch limitiert sind, da es nur ein bis drei Produktionszyklen gibt. In diesem Fall erzeugen beide Marken eine Begehrlichkeit. Sollten die MoonSwatches allerdings für die nächsten Jahre ohne Wartezeit verfügbar sein, wird das Image stark verwässert.

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Der Markt wird mit Speedmastern geflutet. Eine Speedmaster war schon immer eine sehr bodenständige Uhr für den Mittelstand. 100.000 neue Speedmaster MoonSwatches entzaubern die Moonwatch und das schadet im Zweifel dem Nimbus der Ikone.

Niemand wird bestreiten, dass sich die Marke Omega in vielen Köpfen gerade verankert. Die entscheidende Frage lautet allerdings, in welche Richtung wird die Uhr verankert. Bleibt die Uhr unlimitiert und über Jahre im Sortiment würde ich von einem langfristigen Imageschaden ausgehen. Rein subjektiv.

Die MoonSwatch ist einfach zu günstig

Nun lässt sich ein Quarzwerk von Swatch nicht unbedingt mit dem SuperQuartz Werk von Breitling vergleichen. Obwohl die Werke von Swatch fast unkaputtbar sind. In zehn Jahren werden die Besitzer und Besitzerin noch immer Spaß mit der Uhr haben. Parallelen zur Breitling Skyracer erkenne ich dennoch. Die einen nennen das Gehäusematerial Breitlight und die anderen BioCeramic (Ein 33% recycelter Kunststoff und 66% Keramik). Beide Uhren besitzen ein aufgedrucktes und kein appliziertes Logo. Sowohl die Skyracer als auch die MoonSwatch basieren auf einem ikonischen Design. Bei der Breitling Skyracer ist es die Colt und bei der MoonSwatch die Speedmaster Moonwatch von Omega.

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Bild: Die Breitling Skyracer kostet ein Vielfaches zur MoonSwatch. Ich hätte einen deutlich höheren Preis für die MoonSwatch erwartet.

Der Preisunterschied könnte kaum größer sein. Während die MoonSwatch für 250 Euro angeboten wird, habe ich meine Skyracer damals für 1.800 Euro gekauft. Ein Quartzwerk und ein leichter Werkstoff müssen also nicht zwangsläufig ein Indiz für ein geringen Preis darstellen. Im Gegenteil fast jede Luxusuhrenmarke hatte oder hat Uhren mit Quartzwerk im LineUp.

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Das offizielle Nasa Velcro Armband für die Speedmaster Moonwatch kostet bereits 200 Euro.

Aus meinem persönlichen Empfinden heraus hätte ich einen Preis von zwischen 500 und 800 Euro als fair empfunden. Wir dürfen nicht vergessen, es ist eine echte Speedmaster und die Modelle sind ausgefallen. Perfekt für den Sommer und das in einer Farbauswahl, wie es sie bei Omega wahrscheinlich nie gegeben hätte. Das macht die Modelle für Sammler sehr attraktiv. Wer einen der Ausstellungskoffer ergattern kann, wird wohl vor Freude in die Luft springen.

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Bild: Obwohl die Uhr noch nicht verkauft wird, versuchen Renditejäger damit Geld zu verdienen. Auf Ricardo steht diese Uhr für 590 Euro zum Verkauf. Auf Chrono24 explodieren die Preise zur MoonSwatch ebenfalls. Quelle: https://www.ricardo.ch/de/a/omega-x-swatch-moonswatch-mission-on-earth-1201903526/
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Bild: So unterschiedlich sind die Preise. 3.000 Euro wirken attraktiv, allerdings muss die Uhr auch zu diesem Preis verkauft werden. Einen hohen Preis kann jeder aufrufen. Ich bezweifle, dass sich diese Preise dauerhaft durchsetzen werden.

Was hat Omega von der MoonSwatch?

Omega gehört zur Swatch Group. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Swatch Group der Luxusuhrenmarke alles diktieren darf. Ich selbst bin mit meinem Unternehmen ebenfalls an einigen Unternehmen beherrschend an anderen beteiligt, dennoch sind das im Handeln eigenständige Firmen. Das wird bei der Swatch Group und Omega nicht anders sein. Hier wird sich auf Augenhöhe begegnet und Omega wird von der Kooperation nicht als Verlierer hervorgehen.

Lizenzgebühren. Für die Verwendung des Designs und des Markennamens könnte die Swatch Group Gebühren an Omega zahlen. Gleichzeitig kann ich mir vorstellen, dass es Träger der MoonSwatch gibt, die ein Natoarmband von Omega erwerben möchten. Das würde den Absatz der Omega Nato Bänder deutlich ankurbeln. In den letzten Jahren hat Omega bei den Armbändern viel gemacht und eine Vielzahl von Nato Straps auf den Markt gebracht.

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Die Kooperation mit Swatch sorgt für Wirbel in der Branche und ist ein Experiment. Neben Bekanntheit könnte Omega Einnahmen durch Lizenzgebühren und den Verkauf von Armbändern erzielen.

Auch wenn ich es hier im Artikel bereits geschrieben habe, dass es sich bei der Uhr um eine echte Speedmaster handelt, muss ich zumindest darauf hinweisen, dass eine Speedmaster nicht nur das Design ist. Langer Satz, aber egal! Swatch reduziert die Speedmaster auf das Design. Es hat für mich zumindest einen Beigeschmack.

MoonSwatch – War das genial?

Die Umsetzung ist genial. Voller Neid muss ich das als Marketingexperte anerkennen. Wie es sich tatsächlich mit dem Image der Marke Omega verhält, bleibt abzuwarten. Bleibt die MoonSwatch für die nächsten Jahre im Sortiment oder wird sie durch eine neue Kooperation ersetzt? Ersteres würde ich aus Sicht von Omega nicht tun. Swatch hat genug Marken unter der Schirmherrschaft. Die Kooperation sollte nicht die Letzte sein.

Wie fühle ich mich eigentlich? Weißt du noch als das erste iPad rauskam? So fühle ich mich. Ich habe mir eines direkt aus New York besorgt und war ähnlich aufgeregt. Endlich ist es mal spannend. Endlich hat jeder Bürger mal die Chance bei etwas coolem dabei zu sein. Sind wir mal ehrlich, der Weg zum Konzessionär, um eine Rolex zu kaufen ist mittlerweile schon so frustrierend, dass ich persönlich schon keine wirkliche Lust mehr darauf habe. Ich spiele das Spiel dennoch und weiß, dass ohne Schmuck oder Breitling zum UVP einfach nichts in Richtung Rolex geht. Aber jetzt ist es möglich eine Omega Speedmaster zu ergattern. Unabhängig vom Stand beim Konzessionär! Unabhängig vom finanziellen Background.

Liebe Swatch Group – Ihr habt etwas getan, wofür ich euch danke! Ihr habt die Uhrenleidenschaft in vielen Menschen geweckt. Ihnen etwas positives gegeben. Es ist kaum zu ertragen, was aktuell in der Welt passiert und Ihr habt uns einen so tollen Moment geschenkt. Ihr habt die Uhrenbranche erneut gerettet. Ihr hättet die Uhren teurer machen können! Ihr hättet darauf verzichten können! Habt ihr aber nicht und dafür danke ich euch als Uhrenliebhaber.

blank Martin Brosy
Ich bin vielleicht nicht SEO der ersten Stunde, aber zumindest schon seit 2010 mit von der Partie. Seitdem hat sich im Online Marketing viel getan. Google avanciert von Jahr zu Jahr zu einer Suchmaschine, die den Nutzer immer besser versteht. Search Experience Optimization wird komplexer und sollte als Teildisziplin immer mit am Tisch sitzen. Damit ich den Wandel nicht verschlafe und für unsere Kunden adäquat arbeiten kann, halte ich im Jahr weit mehr als zehn Vorträge zu den Themen Online Marketing und Content Distribution, lasse meine Expertise zertifizieren und schreibe regelmäßig hier im MEGA-Magazin. Privat mache ich gerne Ausdauersport, schaue jedes Rennen unserer deutschen Biathleten und bin Papa einer kleinen Tochter.