Die Entwicklung des WordPress Gutenberg Block Editors
Beobachtet man die Entwicklung von WordPress, fällt auf, dass schon vor einigen Jahren angekündigt wurde, ebenfalls eine Art Pagebuilder zu entwickeln, der ein full-site Editing ermöglichen solle, der damit die Möglichkeiten eines ausgewachsenen Pagebuilders entspricht – aber mit dem großen Vorteil, dass der Gutenberg Block Editor im Core von WordPress verankert ist, also keinerlei zusätzliche Ressourcen benötigt. Deshalb lautet unser Thema heute: WordPress-Webdesign und SEO
Ab WordPress 5.6 vor circa einem Jahr wurde klar, dass Gutenberg trotz anfänglich scharfer Kritik und vielen negativen Bewertungen sich immer mehr in Richtung „full site editing“ entwickelt hat und die Bedienung sehr komfortabel und schnell geworden ist.
WordPress-Webdesign und SEO – Anforderungen an modernes Webdesign
Möchte man die Anforderungen an modernes Webdesign definieren, sollte man die Kundensicht stark gewichten. Ein modernes Webseiten-Design mit guter, einfacher und logischer Nutzerführung sollte selbstverständlich sein, genauso wie ein technisches Setup, dass es ermöglicht, in Google & Co. auch gefunden zu werden.
Schaut man sich die Dienstleistungen von Medien- und Webagenturen an, findet man fast ausnahmslos getrennte Preis- und Leistungsübersichten für Webdesign und SEO. Insbesondere die Onpage-SEO-Dienstleistungen sind nur bei sehr wenigen Agenturen überhaupt im Webdesign Leistungsverzeichnis integriert.
In einer Kleinstudio der Robin GmbH unter 20 Kunden unterschiedlicher Größe, die bereits Agenturerfahrungen gemacht haben und sich von dieser eine Webseite erstellt haben lassen, wollten alle 19 mit der Webseite auch Kundengewinnung betreiben, nur einer wollte lediglich eine Plattform zur reinen Kundeninformation schaffen. Sogar 14 von den 20 waren dadurch der Auffassung, dass mit der Erstellung der Webseite von den Agenturen diese dann auch „automatisch“ gefunden würde.
Auch wenn diese Kleinstudie natürlich nicht repräsentativ ist, lässt sie doch vermuten, dass Agenturen gut daran tun, die Kommunikation Ihrer Services zu schärfen und Kunden besser über die Unterschiede von Webdesign und SEO („gefunden werden“) aufzuklären, sollte dies noch nicht ausdrücklich der Fall sein.
Gleichzeitig sollten sich viele Agenturen die Frage stellen, inwiefern zumindest grundlegende Onpage-SEO-Services im Rahmen eines Webdesigns sinnvoll sind und fest integriert werden sollten. Im Interesse der Kundenbindung und auch Weiterempfehlung liegt es an den Agenturen, bei der Erstellung der Webseiten schon Onpage-SEO „mitzudenken“ und somit zumindest die Voraussetzung eines möglichst guten Rankings in Google & Co. ihrer erstellten Webseite zu gewährleisten.
WordPress-Webdesign und SEO – Die Core Web Vitals: Die Vermeidung langsamer Webseiten wird wichtiger
Seit Googles Einführung der Core Web Vitals im Juni 2021 als offizielles Rankingkriterium wurde spätestens klar, dass die Geschwindigkeit einer Webseite und damit indirekt auch alle anderen Nutzersignale wie Seitenaufrufe pro Nutzer, Verweildauer etc. immer mehr Bedeutung haben werden, wenn die eigene Webseite in den Suchergebnissen gut auffindbar sein soll. Google wiederholt immer wieder, dass im Zentrum aller Weiterentwicklungen des Ranking-Algorithmus der Nutzer steht.
Die Core Web Vitals, allgemein gesprochen, messen ihren Metriken die Ladegeschwindigkeit und Nutzererfahrung einer Webseite. Derzeit räumt Google indirekt ein, dass Seiten mit weniger guten gemessenen Werten entsprechend Nachteile in den Suchergebnissen haben werden, auch wenn das bisher nicht gänzlich quantifizierbar ist.
Die Konsequenz aus Kundenerwartung und auch Entwicklungen im Ranking-Algorithmus durch die Core Web Vitals von Google liegen damit klar auf der Hand:
- Webseiten müssen technisch die besten Voraussetzungen aufweisen, um minimale Ladegeschwindigkeit zu gewährleisten
- Webseiten müssen eine ideale Nutzerführung gewährleisten, was auch durch eine thematisch klare Gliederung und eine gute Aufbereitung von Inhalten erfolgen sollte
WordPress-Webdesign und SEO – Konsequenzen für modernes Webdesigns
Um den Kundenerwartungen gerecht zu werden, sollten Agenturen ihre grundlegende Vorgehensweise bei der Erstellung von Webseiten überdenken. Sie sollten alles dafür tun, dass Kunden eine Webseite bekommen, die eine schnelle Ladezeit aufweist und eine ideale Nutzerführung verspricht. Dies kann zum Beispiel durch folgende Maßnahmen erfolgen:
- Als IT Setup werden schlanke, schnellste Themes wie zum Beispiel GeneratePress oder Astra verwendet, die sich auf das Setup und das Layout-Handling der Seite beschränken.
- Auf umfangreiche Themes, die zig Vorlagen als Baukastensystem bieten und sich eigener oder externer Pagebuilder bedienen, sollte grundsätzlich verzichtet werden.
- Auf externe Pagebuilder wie Elementor, BeaverBuilder & Co. sollte möglichst verzichtet werden, da die Tools mittlerweile nur noch wenig Mehrwert bieten im Vergleich zum Gutenberg Block Editor und nur unnötig zur Ressourcenbelastung beitragen.
- Die Inkompatibilität der großen Themes und auch Pagebuilder zur parallelen Entwicklung des Gutenberg Block Editors wird weiterhin zunehmen und sorgt regelmäßig für Updateprobleme.
- Sonstige Onpage-SEO-Maßnahmen wie Bilderoptimierung Meta-Tags, Bilder-, Alt- und Title-Tags, Textaufbereitung und Struktur, Permalinkstruktur, interne Verlinkungen, ideales responsive Design und natürlich Caching, Javascript-, HTML- und CSS-Optimierung u.v.m. sollten integrativer Bestandteil eines Webdesign-Services sein
- Aufklärung der Kunden über Offpage-Faktoren als zusätzlich wichtigen Faktor zur langfristig erfolgreichen Positionierung der Webseite und ggf. optionales Angebot dieser Dienstleistung
Fazit: mehr Homogenität von Marketing- und Design-Services notwendig
Die heterogene Branchenstruktur aller Web-, Medien- und SEO-Agenturen ist für viele Endkunden wenig durchschaubar und nur schwer einzuschätzen. Große Medien-Konzerne und auch unzählige Solo-Dienstleister bieten unterschiedlich definierte und bepreiste Dienstleistungen im Webdesign- und SEO-Segment an, und gerade kleinere Kunden, die nicht über entsprechende IT- und Online Marketingkenntnisse verfügen, sind teilweise schon mit der Beschreibung des Leistungsportfolios der Agenturen überfordert.
Umso wichtiger ist seitens des Dienstleisters die ausführliche Beratung des Kunden vor Auftragsausführung, inwiefern die zu erstellende Seite die Voraussetzungen eines effizienten Vertriebsinstruments erfüllt werden kann oder auch nicht.
Modernes Webdesign auch umfangreicher Webseiten benötigt mittlerweile nur selten mehr als schlanke, smarte Setups, die zudem besser wartbar, vom Kunden besser bedien- und pflegbar sind und zudem wichtige SEO-Vorteile bieten.
Weiter interessante und nützliche Artikel findest du in unserem >Magazin