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Klare Antworten auf die 4 häufigsten Fragen zum Linkbuilding

Auch wenn ich es bereits sehr oft gesagt und geschrieben habe, soll auch an dieser Stelle eines vorangestellt werden: Die Zeiten, in denen allein Backlinks zu Rankingsteigerungen führten, sind längst vorbei. Aber (!): Backlinks sind nicht tot. Linkbuilding bleibt eines der wichtigsten Bausteine der SEO bzw. Offpage-Optimierung und ist maßgeblich relevant zur Steigerung der Autorität einer Seite.
Womit ich im Grunde indirekt doch schon eine zentrale Frage beantwortet habe, die ich schon oft gehört habe, nämlich: Wann wirkt sich ein Backlink auf meine Rankings aus? Antwort: Sobald alle anderen relevanten Linkbuilding-Faktoren vorhanden sind. Auf diese sowie auf weitere, damit jedoch verknüpfte Fragen zum Backlinkaufbau gehe ich im Folgenden im Detail ein.

Backlinkexpertin antwortet auf Fragen am Telefon
ERST WENN DAS FUNDAMENT RICHTIG GEGOSSEN WURDE, ZEIGT DER AUFBAU VON BACKLINKS WIRKUNG
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Die Linkbuilding-Experten Marco Möschter und Martin Brosy beantworten häufig auftretende Fragen zum Thema „Backlinks kaufen“.

Wann wirkt sich ein Backlink auf meine Rankings aus?

Auch wenn es in der SEO meist schwierig ist, Aussagen zu treffen, die universal gelten, so existieren für erfolgreiches Linkbuilding aus meiner Sicht ausnahmslos zwei allgemeine Voraussetzungen:

  1. Linkable Assets: Diese beschreiben nichts anderes als herausragenden Content – in welchem Format auch immer –, der vor allem solchen Inhalt vorweist, der Leser:innen dazu veranlasst, diesen bzw. die jeweilige Seite freiwillig über einen Link zu teilen, anderen zu empfehlen usw.
  2. Positive Nutzererfahrung: Mit dem ersten Punkt einher gehen in der Regel zwangsläufig positive User Signals, die Google seit Kurzem insbesondere durch die Core Web Vitals besser zu verstehen bzw. interpretieren versucht. Eine positive Nutzererfahrung kann dabei auf unterschiedlichen Ebenen stattfinden, betrifft also nicht allein den Content bzw. Informationen.

„Zumindest wenn Du an langfristigen Rankingsteigerungen und nicht an kurzfristigem Erfolg interessiert bist, solltest Du vor dem Start des Linkbuildings einige Linkable Assets kreieren sowie ein positives Nutzererlebnis auf Deiner Seite gewährleisten können. Wenn Du zum Beispiel eine Affiliateseite zu Fernseher besitzt, dann sollte diese nicht nur den besten Inhalt für den Nutzer liefern, sondern auch technisch einwandfrei funktionieren.“

Indirekt ergibt sich aus diesen Voraussetzungen eine relativ unveränderbare wie auch recht unpräzise Antwort auf die anfängliche Frage, wann sich Backlinks auf Rankings auswirken, und zwar: erst nach einer unbestimmten längeren Zeit, also in der Regel nicht oder nur kaum in den ersten Wochen einer neuen Webseite. Denn klar, bis Linkable Assets produziert und veröffentlicht wurden und bis der erste Traffic ausreichend hoch ausfällt und kontinuierlich verläuft, dass sich aus den User Signals tatsächlich fundierte Erkenntnisse gewinnen lassen, dauert es zwangsläufig einige Zeit mehr als ein paar Tage, selbst mit großen Ressourcen – meiner Meinung nach mindestens zwischen sechs und zwölf Monate. Dazu zwei Beispiele.

Beispiel 1: missyempire.com/you-vs-the-kardashians/

  • Von Oktober 2017 bis November 2017 wurden über 150 verweisende Domains aufgebaut.
    • Organische Rankings hatten im Mai 2018 ihren Peak.
      • 8 Monate später wurde die Unterseite mit über 1.000 organischen Rankings belohnt.
    • Interessant:
      • Durch die interne Verlinkung wurde diese Unterseite gestärkt:
        • https://www.missyempire.com/dresses
        • Bereits im Januar 2018 sind die Rankings angestiegen.
          • Von: 1600
          • Auf: 3300
        • Allerdings wurden in der Zeit und zuvor massiv Backlinks aufgebaut.

Beispiel 2: impulsq.de/mega/

  • Wir erhalten in unserem Magazin kontinuierlich freiwillig gesetzte Links und konnten im Zuge einer Content-Marketing-Kampagne im Juli 2021 über 80 Links von verschiedenen Seiten einsammeln.
    • Die entscheidenden Auswirkungen machen sich erst jetzt Ende Dezember bemerkbar.
    • In den 6 Monaten haben wir allerdings alle Meta-Descriptions und Meta-Title überarbeitet.
    • Wir haben zudem das Layout nutzerfreundlicher gestaltet.

Wie viele Backlinks brauche ich?

Bei der Frage nach der Quantität ist es besonders schwierig, eine allgemeine Aussage darüber zu treffen, wie viele Backlinks es letztlich für gute und nachhaltige Rankings benötigt. Dieser Faktor dürfte stark davon abhängen, in welchem kompetitiven Umfeld Du Dich letztlich bewegst, also wie das Linkprofil Deiner Konkurrenz aussieht. Ebenfalls relevant dürfte allerdings auch Deine Branche bzw. Dein thematischer Schwerpunkt sein. Gerade YMYL-Seiten benötigen meist viele starke Backlinks, manch Nischen kommen mitunter auch mit weniger Backlinks bei gutem Content aus. Ausnahmen gibt es zweifellos.

Auch wenn eine pauschale Einschätzung also kaum seriös vorgenommen werden kann, möchte ich Dir meine – sehr subjektive (!) – Ansicht nicht vorenthalten:

  • Nischenseite: 1 bis 20 Links
  • Portal: 5 bis 40 Links
  • Verlag: 10 bis 500 Links

Wie aber eben gesagt, für eine fundierte, datengestützte und somit weitestgehend verlässliche Antwort ist eine Analyse Deiner Wettbewerber über ein umfassendes Linkaudit unerlässlich. Auch dazu ein Beispiel.

Beispiel eines kurzen Linkaudits mithilfe von SEMrush:

  • Wir sind: Watch.de
    • Konkurrent: Chrono24.de
    • In SEMrush zu „Backlink Analytics“ navigieren und „Chrono24.de“ eingeben.
    • Angezeigt wird:
      • Anzahl verweisender Domains
      • Anzahl Backlinks
      • Neue und verlorene verweisende Domains
        • Fazit: Jede Woche gibt es um die 20 neue Backlinks von unterschiedlichen Domains

„Neben der alleinigen Anzahl vorhandener und neu gewonnener Backlinks kannst und solltest Du noch einen Schritt weitergehen und Dir unter anderem die Top-Anker, Linkattribute, Backlinktypen oder Kategorien verweisender Domains ansehen. Auf diese Weise erfährst Du nicht nur wie viele, sondern auch was für Links Du benötigst.“

Was ist ein guter Backlink?

Die simple wie kurze Antwort lautet: jeder Link, der Traffic generiert. So einfach, wie dieser Satz klingt, ist es in der Praxis aber natürlich nicht, ganz im Gegenteil. Es ist eher äußerst komplex. Grundsätzliche Voraussetzung für Traffic über einen Backlink ist in fast allen Fällen der Text bzw. Content, in welchen der Link eingebettet ist. Oftmals betrifft dies einen Linkbuildingartikel. Hast du einen sehr guten Artikel, hast du gleichermaßen meist einen ebenso so guten Backlink.

Womöglich fragst aber nicht nur Du Dich jetzt, was denn mit den klassischen Backlink- bzw. Linkbuilding-Metriken ist. Spielen diese etwa doch keine oder nur eine geringe Rolle? Dann lass mich Dir folgende Frage stellen:

Was nützt Dir ein Link mit zum Beispiel DR 60, LRT*Powertrust 30, SI 3, TF 60, wenn der Linkbuildingartikel so schlecht ist, dass er keine Keywordrankings erzielt und somit logischerweise auch keinen Traffic über die SERPs generiert?

„Einer der größten Fehler im Linkbuilding ist es meiner Meinung nach, den Metriken zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Sie sind wichtig, aber nicht entscheidend.“

Was macht einen guten Linkbuildingartikel aus?

  • Mediale Formate (Bilder, Video, Infografik…)
  • Logische Struktur (Zwischenüberschriften, Absätze, Bulletpoints, Tabelle)
  • Emotionen (Königsdisziplin)
  • Storytelling (Königsdisziplin)

Wie hoch ist das Risiko, dass mich Google beim Aufbau von Links erwischt?

Prinzipiell hoch, wenn Du es dauerhaft falsch angehst, soll heißen: Ist es für Dich selbst oder Leser:innen offensichtlich, dass ein Backlink nicht auf natürlichem Wege entstanden ist, dann weiß Google das auch – ganz sicher, wobei wir aber wieder bei der Qualität eines Linkbuildingartikels wären.

Dazu gehört letztlich auch, dass sich dieser nicht nur der Content-Qualität, sondern eben auch der Formatierung, Sprache usw. hundertprozentig dem Publisher anpasst, einfach ist dies für Texter:innen oft nicht.

Allerdings ist Google mittlerweile sehr kompetent darin, gekaufte Links zu identifizieren. Jedoch dürfte auch Google klar sein, dass es ganz ohne derartiges Linkbuilding in vielen Fällen nicht geht. Ich stelle nämlich die Frage:

„Wenn ein Linkbuildingartikel sämtlichen Qualitätsstandards entspricht und zudem tatsächlich hilfreich für Leser:innen ist bzw. vollständige und korrekte Antworten auf Suchanfragen liefert, warum sollte Google einen im Text enthaltenen gekauften Backlink schlecht bewerten, ihn entwerten oder gar die Seite abstrafen?“

Fazit: Google selbst kann auf Linkbuilding nicht verzichten

Gegenwärtig, meine ich, beobachten zu können, dass Linkaufbau gewissermaßen eine Renaissance erfährt, nachdem es vor gar nicht allzu langer Zeit bereits hieß, Linkbuilding habe ausgedient und Backlinks würden schon bald kaum noch eine wichtige Rolle in der SEO spielen. Die aktuelle Entwicklung belehrt viele Menschen eines Besseren, und ich meine, dafür sogar eine gute Erklärung zu haben.

Zuvor hatte ich bereits erwähnt, dass es meiner Meinung nach sicher ist, dass Google imstande ist, einen Großteil aller Linkbuildingartikel auch als solche zu erkennen, denn dafür sind sehr viele dieser Texte ganz einfach zu schlecht umgesetzt, teils derartig schlecht, dass sogar Laien dies schnell durchschauen können. Somit kann Google dies auch. Dennoch können etliche solcher Texte gefunden werden, ohne dass Google irgendwelche sichtbaren Maßnahmen ergreift.

Und selbst die besseren Linkbuildingtexte dürfte Google identifizieren können, greift aber auch in diesem Fall nur selten ein. Dies ist für mich durchaus plausibel, denn würde die Suchmaschine rigoros gegen vor allem große Verlage und Co. vorgehen und diese abstrafen, würden sehr schnell große Rankingbewegungen zu beobachten sein, sodass wichtige und relevante Inhalte auf einmal in den SERPs fehlten. Die Zufriedenheit von Nutzer:innen mit den Suchergebnissen würde also leiden – und dies will Google bekanntlich unbedingt verhindern.

Martin Brosy
Ich bin vielleicht nicht SEO der ersten Stunde, aber zumindest schon seit 2010 mit von der Partie. Seitdem hat sich im Online Marketing viel getan. Google avanciert von Jahr zu Jahr zu einer Suchmaschine, die den Nutzer immer besser versteht. Search Experience Optimization wird komplexer und sollte als Teildisziplin immer mit am Tisch sitzen. Damit ich den Wandel nicht verschlafe und für unsere Kunden adäquat arbeiten kann, halte ich im Jahr weit mehr als zehn Vorträge zu den Themen Online Marketing und Content Distribution, lasse meine Expertise zertifizieren und schreibe regelmäßig hier im MEGA-Magazin. Privat mache ich gerne Ausdauersport, schaue jedes Rennen unserer deutschen Biathleten und bin Papa einer kleinen Tochter.