Auch kostenloser Linkaufbau braucht wertvollen Content
Bevor es mit den konkreten Tipps zum kostenlosen Linkaufbau losgeht, möchte ich auf eine aktuelle Umfrage von SEMrush zu den wichtigsten Rankingfaktoren hinweisen. Zusammengefasst lautet das Ergebnis bei Betrachtung der Top-10-Antworten, dass Webmaster vor allem Nutzersignale wie Verweildauer oder die Absprungrate als rankingrelevant betrachten, erst darauffolgend wurden in der Befragung von vielen Teilnehmer:innen Backlinks und weitere Offpage-Faktoren genannt.
Was folgt nun daraus? Aus meiner Sicht können diese Ergebnisse in der Praxis nur bedingt getrennt betrachtet werden. Denn eines ist doch klar: Nachhaltiges und erfolgreiches Linkbuilding braucht zwingend guten Content, denn nur guter Content generiert positive Nutzersignale – und was könnte ein besseres Nutzersignal sein als eine freiwillige Verlinkung?
„Nachhaltiges und erfolgreiches Linkbuilding braucht zwingend guten Content, denn nur guter Content generiert positive Nutzersignale – und was könnte ein besseres Nutzersignal sein als eine freiwillige Verlinkung?“
Andersherum gesprochen ließe sich also sagen, dass meine Tipps für eine erfolgreiche Linkbuilding-Strategie mit geringem oder gar keinem Budget nur unter der Bedingung umsetzbar sind, dass Du bzw. Deine Webseite guten Content besitzt, der zumindest potentiell positive User Signals erzeugen würde.
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Tipp 1: kostenlose Backlinks über Linktippseiten
Bei einer Linktipp-Seite handelt es sich um eine Webseite, auf der Leser:innen zu einem spezifischen Thema oder einer Fragestellung Links zu Inhalten auf externen Seiten empfohlen werden. In der Regel werden Link-Tipps immer dann gegeben, wenn der eigene Content keine vollständigen Informationen liefert oder eben nur auf ein sehr enges Themenfeld bezogen ist. Daher fallen in Verbindung mit Link-Tipps häufig Sätze wie „Weiterführende Informationen gibt es hier“ o. Ä.
Es existieren allerdings auch Linktipp-Seiten im eigentlichen Sinne, also tatsächlich Listen, die ausschließlich händisch ausgewählte Links zu Seiten mit hervorragendem Content beinhalten. Ein Beispiel für solch eine klassische Linktipp-Seite ist www.link-seo.de/seo/seo-linkliste. Hier wurden vom Publisher Links zu externen Seiten zusammengetragen, auf denen Leser:innen Informationen rund um SEO-Themen erhalten.
Besonders interessant sind Link-Tipps, da sie erfahrungsgemäß häufig auf starken (in Bezug auf SEO-Kennzahlen) Portalen mit hoher Autorität zu finden sind. Demnach können Backlinks von diesen Seiten besonders wertvoll für Dein Projekt sein. Wie aber kannst Du an solche Backlinks gelangen?
Empfohlene Vorgehensweise:
- Zeitaufwand: 5-10 Minuten
- Rankingeinfluss: mittel
- Schwierigkeit: einfach
- Benötigte Tools: ahrefs
- Linktipp-Seiten finden: Hier solltest Du einfach Dein „Keyword + Linkliste“ bei Google eingeben und dir die ersten Treffer ansehen.
- Broken Links identifizieren: Im zweiten Schritt geht es darum, auf den gefundenen Linktipp-Portalen einzelne ausgehende Links aufzuspüren, die auf nicht mehr vorhandene Zielseiten verweisen. Diese werden auch als Broken Links oder „tote Links“ bezeichnet. Am einfachsten gelingt dies mithilfe des Tools ahrefs. Dort musst Du lediglich die jeweilige URL der Linktipp-Seite einfügen und im Sidemenü unter „Outgoing Links“ die Rubrik „Broken Links“ aufrufen. Unter den toten Links solltest Du nun nach geeigneten Verlinkungsoptionen für Deinen Content suchen.
- Publishern eigenen Content anbieten: Der Clou im letzten Schritt ist es, die Domain-Inhaber bzw. Publisher der Linktipp-Liste direkt zu kontaktieren. Als Grund für die Kontaktaufnahme eignet sich der simple Hinweis, dass Du einen Broken Link entdeckt hast. Danach kannst Du freundlich auf Deinen Content hinweisen, der sich bestens als neuer Ersatz für das alte Linkziel anbietet.
Im Idealfall erhältst Du auf diese Weise einen qualitativen neuen und vor allem kostenlosen Backlink. Das Gute dabei ist aber auch, dass Dich der gesamte Prozess kaum mehr als 5-10 Minuten kosten sollte, sofern Du bereits passenden Content besitzt. In einigen Fällen kann es erforderlich sein, einen passenden Text erst erstellen zu müssen. Ob sich dies lohnt, solltest Du im Einzelfall entscheiden.
Tipp 2: kostenloser Linkaufbau über Soziale Netzwerke
Die wohl simpelste Möglichkeit, schnell und ohne Kosten viele Links zu unterschiedlichen Linkzielen aufzubauen, dürfte sich auf den etlichen sozialen Plattformen von Facebook über Instagram bis zu Twitter und LinkedIn finden. All diese Social Networks ermöglichen bekannterweise das Verlinken von Webseiten in Posts, Kommentaren u. Ä. Aber es stellt sich die Frage, wie wertvoll diese sogenannten Social Links letztlich sind.
2018 gab es dazu eine Befragung von SEO-Expert:innen, durchgeführt wurde die Umfrage von Neil Patel, dem bekannten und international renommierten Online-Marketer aus London. Heraus kam ein mehr als interessantes Ergebnis, demzufolge Social Links in Form von eigenen Posts oder geteilten Inhalten zu den am häufigsten genutzten Instrumenten von Linkbuilding-Strategien zählen würden.
Hinweise und Empfehlungen:
- Zeitaufwand: gering, aber häufig als Teil einer langfristigen Strategie
- Rankingeinfluss: gering, da meist nofollow, aber sehr gute Traffic-Quelle; kann weitere Rankingfaktoren beeinflussen und EAT-Score stärken
- Schwierigkeit: einfach
- Benötigte Tools: keine, aber eigene Social-Media-Profile vonnöten
- Lege ein vollständiges und professionelles Profil an: Wie gehaltvoll und informativ Deine Social-Media-Beiträge auch sein mögen, Interaktionen und Shares hängen auch davon ab, welchen Eindruck Dein Profil bei Nutzer:innen hinterlässt, die Dich bis dato noch nicht kannten.
- Zeige ein Mindestmaß an Engagement und Aktivität: Unregelmäßig zu posten wird voraussichtlich keine Erfolge bringen. Sowohl beim Aufbau einer eigenen Community als auch bei der Pflege Deiner Follower ist eine fortlaufende Aktivität unabdingbar. Dies muss nicht bedeuten, stündlich zu posten, aber versuche, Dir einen datenbasierten Zeitplan auszuarbeiten, um zum einen regelmäßig, zum anderen zum richtigen Zeitpunkt zu posten, um möglichst viele Personen Deiner Zielgruppe zu erreichen.
- Konzentriere Dich auf gehaltvolle Inhalte: Feiertagsgrüße und lustige Kalendersprüche sollten natürlich nicht den Großteil Deiner Social-Media-Beiträge ausmachen, wenn es dir um Backlinks bzw. SEO geht. Investiere besser Zeit und Arbeit in exklusiven Social-Media-Content, der potentiell geeignet scheint, viele Interaktionen und Shares zu erzielen.
Tipp 3: kostenlose Backlinks in Blogkommentaren
Keine Sorge, ich möchte Dir im Folgenden ganz sicher nicht Backlinks in Kommentaren unter Blog-Artikeln als heißen Tipp beim kostenlosen Linkaufbau verkaufen. Aus SEO-Sicht haben derartige Links meist keinen oder zumindest bloß einen geringen Wert. Trotzdem können sie, machst Du es richtig, wertvoll für Dein Online-Marketing sein.
Gezielt gesetzte Links auf den richtigen Seiten in einem informativen und für andere User hilfreichen Kommentar unterhalb eines vielgelesenen Blogartikels kann Dir insbesondere bei jungen Projekten helfen, Deine Bekanntheit und Autorität zu steigern. Im Idealfall kannst Du sogar einiges an Traffic generieren, beispielsweise wenn Du auf Content hinweist, der im Artikel fehlt, der diesen ergänzt, widerlegt oder ihm widerspricht.
Werden Kommentar und Backlink vom Publisher freigegeben, bietet es sich sogar an, diesen persönlich zu kontaktieren, um die Möglichkeit für einen guten Gastartikel zu erörtern, der beispielsweise auf Deinem Kommentar aufbaut.
Vorgehensweise und Empfehlungen:
- Zeitaufwand: gering bis mittel, da Kommentare sich bestenfalls detailliert mit Artikelinhalten auseinandersetzen sollten
- Rankingeinfluss: gering bis gar nicht
- Schwierigkeit: mittel
- Benötigte Tools: SEO-Tools, um Mitbewerber zu identifizieren und analysieren
- Mitbewerber finden und analysieren: Zuerst solltest Du mithilfe eines geeigneten SEO-Tools wie ahrefs Deine Mitbewerber identifizieren und darauf einen Blick auf deren Linkprofil bzw. eingehende Links werfen. Über die URLs der Linkquellen und/oder die Anchor-Texte kannst Du relativ einfach die Backlinks aus Blogkommentaren finden. Hier lohnen sich eigene Backlinks offenkundig besonders, auch weil Thema und Zielgruppe wahrscheinlich passen.
- Kommentar schreiben und Link platzieren: Beim Schreiben eines Kommentars, der trotz Backlink die Chance haben soll, tatsächlich freigegeben zu werden, sind mehrere Dinge zu beachten. Vor allen Dingen solltest Du versuchen, Inhalt mit Mehrwert für Leser:innen, aber auch den Publisher selbst zu bieten. Das heißt: keine Floskeln, keine Banalitäten wie „Toller Artikel“, keine allzu offensichtliche Werbung. Stattdessen solltest Du liefern: detailliertes Feedback, konstruktive Kritik (positiv oder negativ), starker inhaltlicher Bezug, neue bzw. ergänzende Informationen. Zudem sollte indirekt ersichtlich sein, wer Du bist und warum Deinem Wissen oder Deiner Erfahrung vertraut werden kann.
- Gastartikel beim Publisher anfragen: Werden Kommentar samt Link freigegeben, bedeutet dies in der Regel, dass der Publisher Deinen Beitrag für relevant und hilfreich hält. Dies ist sodann eine optimale Grundlage, um direkt anzufragen, ob Du nicht einen Gastartikel zu diesem oder einem anderen Thema auf dem Portal des Publishers veröffentlichen kannst, der Dir womöglich einen weiteren Backlink mit höherer SEO-Wertigkeit einbringen könnte.
Fazit: Erfolgreicher Linkaufbau muss nicht viel kosten
Wie Du nun hoffentlich gelesen hast, ist die häufig zu lesende Meinung, dass effektives Linkbuilding ausschließlich mit hohem finanziellen Invest möglich ist, ein Irrglaube, wobei mir natürlich bewusst ist, dass es ab einem gewissen kompetitiven Umfeld für Offpage-SEO ganz ohne Budget schwierig werden kann.
Allerdings ist Kapital bzw. hohes Budget keinesfalls eine Garantie für erfolgreiche Offpage-SEO. Wer noch immer denkt, dass Linkbuilding bei entsprechendem Geldeinsatz schnell, einfach und ohne Arbeitsaufwand zu Erfolg führt, dürfte rasch eines besseren belehrt werden. Wie anfangs gesagt benötigt jede Linkbuilding-Strategie, ob nun mit geringem, hohem oder gar keinem Budget, gute Inhalte sowie ein analytisches Vorgehen und Engagement.
„Jede Linkbuilding-Strategie, ob nun mit geringem, hohem oder gar keinem Budget, benötigt gute Inhalte sowie ein analytisches Vorgehen und Engagement.„
Ferner teile ich angesichts meiner drei hier vorgestellten Linkbuilding-Tipps die Einschätzung nicht, dass sich ohne Budget lediglich wertlose bzw. geringwertige Backlinks aufbauen ließen, wie es auch oft zu lesen ist. Wenn Du Dich bemühst, tatsächlich relevanten, hilfreichen und teils vielleicht sogar einzigartigen oder neuen Content für Deine spezielle Zielgruppe zu produzieren, gibt es aus meiner Sicht keinen Grund, weswegen Publisher bzw. Webmaster von starken Domains mit hoher Autorität Deine Inhalte nicht kostenlos und freiwillig verlinken sollten.
Letztlich würde ja auch deren Zielgruppe davon profitieren. Die Herausforderung liegt meiner Meinung nach eher darin, Dich und Deine guten Inhalte bei den Top-Playern bekannt zu machen. Genau dafür hast Du nun aber einige Tipps von mir erhalten.
Link-Tipps mit weiterführenden Informationen aus unserem Magazin:
- Kostenloser Backlinkaufbau über Branchenverzeichnisse
- Umfassende Übersicht relevanter Linkbuilding-Metriken
- Anleitung und Tipps für ein Link Audit
- 4 typische Fehler beim Linkaufbau
