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Advertorials – Wann und warum werden sie gekennzeichnet?

Google hat eine klare Haltung zu Advertorials. Gekaufte Links werden geduldet, solange diese gekennzeichnet sind und der Linkjuice der linkgebenden Seite nicht vererbt wird. Die Leser sollen zwischen werblichen und redaktionellen Artikeln klar unterscheiden können. Alles andere verstößt gegen die Google Webmaster Guidelines und ist gegenüber den Lesern irreführend und nicht fair.

Advertorials mit dem Wort „Anzeige“ oder „Sponsored Post“ oder „Werbung“ kennzeichnen + nofollow Attribut

Insbesondere im SEO sind Advertorials gefragter denn je, da sich damit wertvolle Backlinks generieren lassen. Wie du mit Advertorials am besten umgehst und worauf du achten musst, erfährst du jetzt.

Das sagt Google zu Advertorials

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Video: Matt Cutts, Softwareentwickler bei Google, spricht ĂĽber Advertorials und editorial Content und worauf zu achten ist.

we’ve seen a little bit of problems, where there’s been advertorial or native advertising content or paid content that hasn’t really been disclosed adequately, so that people realize that what they were looking at was paid. So that’s a problem. We have had longstanding guidance, since at least 2005, that says, look, if you pay for links, those links should not pass PageRank.

Matt Cutts, Softwareentwickler bei Google

Now, if someone were to come to a newspaper reporter and say, I’m going to give you some money, can you link within your editorial story that you’re writing, your news article? That would be deceptive. People would not realize that there was payment involved. And it would really not be fair. So paid links, that pass PageRank, change the landscape. It makes it uneven, so that people can’t compete on a level playing field. And that’s what we want to ensure that we have on the web and, certainly, within Google’s web index.

Matt Cutts, Softwareentwickler bei Google

Definition Advertorial

Ein Advertorial wird als Kofferwort bezeichnet und setzt sich aus zwei englischen Wörtern zusammen, nämlich aus advertisement (zu dt. Anzeige) und editorial (zu dt. Leitartikel). Ein Advertorial ist ein redaktioneller Artikel bzw. Beitrag worin sich versteckt Werbung befindet. Eine klare Trennung zwischen Anzeigen und redaktionellen Artikel ist bei Advertorials nicht immer gegeben.

Von den Lesern werden Advertorials positiv angenommen, da sie die Beiträge im gleichen Umfeld der Webseite konsumieren und nicht als Werbung eingestuft werden.

Beispiel 1: Advertorial

Bild: Ein Beispiel von gamepro.de, wie ein gekaufter Artikel bzw. bezahlte Anzeige aussehen kann. Quelle: https://www.gamepro.de/artikel/saturn-256-gb-speicherkarte-nintendo-switch-22-euro,3374799.html

Dieser Beitrag von gamepro.de zeigt eindeutig, dass es sich hier um einen Artikel handelt, der womöglich gekauft ist. Durch den präsenten Schriftzug „Anzeige“ oben in der Mitte, weiß der User sofort, dass es sich um einen Artikel handelt, der wahrscheinlich nicht nur gekauft ist, sondern auch Werbung enthält.

Bild: Wenn wir uns den Seitenquelltext des Artikels ansehen, wurde nicht nur das sponsored Attribut implementiert, sondern auch das nofollow-Attribut. Das bedeutet, dass der Artikel korrekt gekennzeichnet wurde und somit nicht gegen die Google Richtlinien verstößt.

Beispiel 2: Advertorial

Bild: Ein weiteres Beispiel wie ein Advertorial aussehen kann. Die Plattform Gründerszene hat den Artikel mit dem Wort „Anzeige“ gekennzeichnet. Quelle: https://www.businessinsider.de/gruenderszene/sponsored-post/die-zukunft-des-snackings-mondelez-5584701195/

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine bezahlte Anzeige. Dies wird deutlich durch das Wort „Anzeige“ welches sich oben links befindet.

Bild: Ich habe mir auch hier den Seitenquelltext angesehen und festgestellt, dass nicht nur das nofollow Attribut verwendet wurde, sondern auch das sponsored Attribut. Somit wurde auch hier alles korrekt ausgefĂĽhrt und eine Abstrafung seitens Googles ist nicht zu befĂĽrchten.

Advertorials – Wann und warum werden sie gekennzeichnet?

Es gibt verschiedene Arten von Advertorials. Wenn du einen bezahlten Artikel bzw. Sponsored Post auf deiner Webseite veröffentlichst, ist das nichts Verwerfliches. Wichtig ist, dass der Beitrag als „Sponsored Post“, „Anzeige“, „Werbung“ oder „Advertorial“ gekennzeichnet ist und die Links mit dem nofollow Attribut (rel=“nofollow“) versehen sind.

Somit weiß Google, dass es sich um redaktionelle Werbung handelt, die entsprechend gekennzeichnet ist. In diesem Fall verstößt du nicht gegen die Google Richtlinien und kannst den Artikel ruhigen Gewissens auf deiner Seite veröffentlichen.

Wenn du allerdings den bezahlten Artikel bzw. Sponsored Post nicht auf nofollow setzt, aber mit „Sponsored Post“, „Anzeige“, „Werbung“ oder „Advertorial“ kennzeichnest, signalisierst du Google, dass es sich um einen gekauften Artikel handelt. Das ist ein Verstoß gegen die Google Richtlinien.

Wo es dann richtig brenzlig wird, ist, wenn der bezahlte Artikel nicht gekennzeichnet ist und er dofollow-Links enthält. Das ist nicht Google konform und kann unangenehme Folge nach sich ziehen.

Das sagt Google Mitarbeiter Matt Cutts: 

So what are the guidelines for advertorials or for native advertising? Well, there’s two-fold things that you should think about. The first is on the search engine thing side of things. And search engine wise you should make sure that, if the links are paid, that is if money changed hand in order for a link to be placed on a website, that it should not flow PageRank. In essence, it shouldn’t affect search engine’s rankings. Likewise, if you are doing disclosure, you need to make sure that it’s clear to people.

Matt Cutts, Softwareentwickler bei Google
Bild: Die Google Richtlinien schreiben vor, dass gekaufte Links mit dem nofollow Attribut gekennzeichnet werden mĂĽssen. Dadurch haben die Links keinen Einfluss auf die Google Rankings, was aber aus SEO-Sicht keinen Sinn macht. Bildquelle: Mega

Advertorials im SEO-Bereich

Im Linkbuilding machen gekaufte Links in Artikeln nur Sinn, wenn diese dofollow sind. Das heißt, wenn der Linkjuice der linkgebenden Seite weitervererbt wird. Dadurch können die Google Rankings beeinflusst werden, was zu einer besseren Platzierung in den Google SERPs führen kann.

Allerdings ist diese Methode höchst fraglich, da dies verboten ist und man Gefahr läuft, von Google erwischt zu werden und im schlimmsten Fall abgestraft zu werden. 

Google Mitarbeiter Matt Cutts sagt dazu folgendes:

We’ve taken action on this sort of thing and for years and years. And we’re going to keep strong action.” […] ”The Google News team recently published on their blog and said that, if you don’t provide adequate disclosure of paid content, whether it be native advertising, advertorials, whatever, whenever there’s money changing hands, if users don’t realize that sufficiently, because there’s not adequate disclosure, the Google News team mentioned that they might not only remove the paid content, but we’re willing to go up to and including removing the publication from Google News.

Matt Cutts, Softwareentwickler bei Google
Bild: Neben überregionalen Tageszeitungen und privaten Blogs kannst du mit etwas Glück auch einen bezahlten Artikel von einer Uni Seite erhalten. Je höher die Autorität einer Webseite, desto gefragter sind die Links bei den Linkkäufern. Sie können Linkjuice vererben und dadurch für Rankingverbesserungen sorgen, vorausgesetzt die Links sind dofollow. Auch die Glaub- und Vertrauenswürdigkeit deiner Webseite kann steigen. Bildquelle: Mega

Unser Fazit zu Advertorials

Im Grunde bleibt es jedem Webmaster selbst ĂĽberlassen, ob er Advertorials nutzt und diese kennzeichnet und das nofollow Attribut einsetzt oder nicht. Wem die treuen Leser wichtiger sind als die Suchmaschine und die Rankings, sollte die Advertorials so kennzeichnen, wie es die Google Richtlinien vorsehen. Letztendlich ist die Vorgehensweise auch weniger risikobehaftet, als Artikel nicht zu kennzeichnen und dofollow-Link zu integrieren.

Gesina Kunkel
Die Leidenschaft fürs Online Marketing habe ich 2017 während meiner Zeit als Regisseurin entdeckt. Wenige Jahre später habe ich mich dem Online Marketing voll und ganz hingegeben. Die Suchmaschine Google befindet sich im stetigen Wandel mit dem Ziel die Nutzer bestmöglich zu verstehen. Das hat zur Folge, dass Suchmaschinenoptimierung deutlich anspruchsvoller und technisch komplexer wird. Um weiterhin unsere Kunden erstklassige zu betreuen und mit ihnen zu arbeiten, bilde ich mich stetig weiter, gebe regelmäßig Vorträge zu Themen wie Content Distribution auf internationalen Fachkonferenzen und trete als Autorin im MEGA-Magazin in Erscheinung. Privat halte ich mich mental wie körperlich fit, mache Ausdauer- und Krafttraining, höre klassische Musik und habe eine Vorliebe für gutes veganes Essen.