Visuelles Storytelling – 4 Trends, die du kennen solltest

Wusstest du, dass das Gehirn visuelle Informationen 60.000-mal schneller aufnimmt als reinen Text oder das die Sehnervfasern vierzig Prozent aller Nervenfasern ausmachen? Grund genug, um dich mit dem Thema visuelles Storytelling und dem anbahnenden Trend auseinanderzusetzen. Erfahre, wie du durch visuelles Storytelling deine Besucher begeistern und bessere Rankings bei Google erzielen kannst. Die große Frage dabei lautet, wie erzählst du deine Geschichte?
Betrachten wir nun einmal die verschiedenen Formate des visual Storytelling
Trend #1 – Interactives visuelles Storytelling – Binde den Besucher ein!
Interaktives visuelles Storytelling sprich mit dem Erzählen von Geschichten, begeisterst du deine Besucher auf Anhieb. Vorausgesetzt du hast es ganzheitlich umgesetzt. Während meiner Recherche für diesen Artikel hat mich die Publikation der NYTimes zur algorithmischen Erstellung von Portraits aus dem Jahr 2020 sehr beeindruckt. Zwar sind Videoinhalte, Bilder und Texte nichts fundamental Neues, aber die Art und Weise, wie diese Contentformate dank HTML5-Video, CSS-Animationen und Java Script zusammenschmelzen, löste die Art der Kommunikation bei mir und sicher auch bei dir große Bewunderung aus.

Um deine Besucher auf einen visual turn zu schicken, bedarf es nicht immer der helfenden Hand eines Programmierers. Es gibt bereits einige leicht zu bedienende und zu integrierende Tools im world wide web:
- Timeline: Der Zeitstahl eignet sich zur visuellen Aufbereitung von verschiedenen Ereignissen oder Biografien. Beispielintegration von CNN.
- Storymap: Karten werden von den Redaktionen immer öfter im Bereich der täglichen Berichterstattung genutzt. Beispielintegration von The City Journal.
- Juxtapose: In wenigen Minuten erstellst du mit dem Tool ein Vorher-Nachher-Bild. Dank des Einbettungscodes ist der Vergleich schnell auf der eigenen Seite eingebaut. Beispielintegration von der Berliner Morgenpost.
Die University of Illinois fand 2009 heraus, dass lediglich zehn Prozent der Studenten Inhalte über das Hören lernen. Allerdings werden achtzig Prozent des Lehrstoffes genau über diesen Kommunikationskanal wiedergegeben. Grund genug, damit Du Webinhalte und damit die Art der Verbreitung deiner Informationen neu zu überdenken.
Trend #2 – Visuelles Storytelling in Echtzeit – Kommunikation neu denken!

Die Live-Berichterstattung in den sozialen Netzwerken nimmt unaufhaltsam zu. Sie führt dazu, dass der Prozess, hinter den Storytellings überdacht werden muss. Während früher im Büro alles ausführlich geplant werden konnte, müssen die Verantwortlichen heute viel schneller auf die Zuschauerschaft reagieren. Dank Facebook-Live oder Twitter ist der Nutzer in Echtzeit dabei und interagiert mit Likes oder Kommentaren direkt mit dem Urheber.
Es geht noch einen Schritt weiter. Menschen ohne journalistischen Background werden zu Reportern. Dadurch verändert sich die Arbeit in den Newsredaktionen grundlegend, denn die angestellten Journalisten können über Hashtags nach konkreten Ereignissen filtern, gezielt recherchieren und die Ergebnisse in den Artikel einbetten. Der Journalist bleibt dabei weiterhin der kritische Teil der Story. Er sorgt damit für eine ausgewogene Berichterstattung und prüft den User-Generated-Content.
Fluch und Segen zugleich
Für die Newsredaktionen stellt die aktuelle Entwicklung der Kommunikation sowohl ein Fluch als auch ein Segen dar, denn die Publisher müssen immer schneller und immer mehr veröffentlichen. Gleichzeitig werden unsere Budgets gekürzt und Ressourcen für Kommunikation gestrichen. Die neuen Anforderungen können wir jedoch mithilfe des UGC erfüllen.
Das Verhalten der Menschen im Umgang mit Medien ändert sich im Zuge der Digitalisierung. Statt am Morgen den Fernseher einzuschalten und Nachrichten zu konsumieren, wirfst du einen Blick auf deine Twitterapp und erhältst umgehend, zu jeder Uhrzeit, ungefiltert und aus verschiedenen Perspektiven Meldungen aus aller Welt. Twitter bringt es auf den Punkt. Aussagekräftige Botschaften, Bilder und Videos zeichnen das Medium aus.
Dass wir noch nicht zu 100 Prozent mit den neuen Medien umgehen können, zeigt die Sperrung der Accounts von Donald Trump. Statt sofort auf seine Hetze zu reagieren, hat es den gesellschaftlichen Zeigefinger gebraucht, um entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Trend #3 – Cinemagraphs – Die Renaissance vom GIF
Einer der größten Trends in 2021 sind Cinemagraphs, bzw. GIFs. Damit fesselst du die Menschen deutlich länger und weckst mehr Emotionen als mit einem klassischen Bild. Kein Wunder also, dass die ersten Stockdatenbanken ihren Fotografen bereits E-Mails mit der Aufforderung, genau solche Inhalte hochzuladen, verschickt haben. Große Marken wie TAG Heuer, Coca Cola oder Samsung setzen bereits auf die neue Marketing-Waffe. Ein Cinemagraph kannst du als Video oder als Gif auf deiner Website oder den sozialen Medien integrieren.

Im Grunde handelt es sich bei einem Cinemagraph um ein Bild mit einem sich ständig wiederholenden (Loop) Ereignis, eine Mutation aus Video und Bild. Die kosteneffiziente Produktion und die hohen Engagement-Raten bieten gegenüber Bildern und Videos deutliche Vorteile. Zudem bewirkst du durch den magischen Moment, dass dein Besucher länger auf deiner Webseite verweilt, was sich wiederum positiv auf das Nutzererlebnis auswirkt.
Besonders gut gelungen ist die Integration von Cinemagraphs auf diesen beiden Seiten:
- Artikel über Liberia auf medium.com
- Artikel über die Fashion Week auf thecut.com
Mehr über Cinemagraphs kannst du hier erfahren.
Trend #4 –Infografiken – Content-Marketing-Wunderwaffe?
Das menschliche Gehirn verknüpft binnen einhundert Millisekunden ein Symbol mit einer Bedeutung. Denke an die Höhlenmalereien aus der Steinzeit. Ein komplexer Vorgang, wie eine Mammutjagd lässt sich durch einfache Zeichnungen verewigen.
Infografiken basieren auf demselben Aspekt. Komplexe Tatsachen werden auf das wesentliche heruntergebrochen und bildlich dargestellt. Bilder und Grafiken erzeugen beim Menschen schneller Emotionen, als zum Beispiel das geschriebene Wort. Das liegt daran, dass visueller Content in dem Teil unseres Gehirns verarbeitet wird, der auch für unsere Emotionen zuständig ist. Zudem bleiben die Inhalte deiner Infografik länger im Gedächtnis der Leser.

Infografiken haben als Content-Marketing-Wunderwaffe etwas an Glanz verloren, dennoch werden Grafiken mit guten Daten und einem ästhetischen Design noch heute verlinkt oder in den sozialen Medien geteilt. Eine Infografik muss aber nicht immer mit dem Ziel der Verbreitung erstellt werden. Du kannst durch geschicktes Einsetzen von Grafiken in einem Artikel die Verweildauer deiner Besucher erhöhen. Eine zufriedene Zielgruppe sorgt am Ende für steigende Rankings bei Google.
Anbieter wie Piktochart erlauben es dir binnen kürzester Zeit und ohne viel grafischem Geschick vernünftige Infografiken zu erstellen. Als Content-Marketing Instrument sind diese aus eigenen Erfahrungen nicht geeignet, aber zum Anreichern von Textwüsten eignen sie sich wunderbar.

Fazit zum Thema visuelles Storytelling
Die nächsten Jahre werden mit Sicherheit sehr spannend. Neben den hier genannten Trends, wird es auch Entwicklungen in andere Richtungen geben. Ein Projekt von Nonny de la Peña kombiniert die traditionelle Berichterstattung mit der virtuellen Realität. Die Idee steckt zwar noch in ihren Kinderschuhen, aber es ist interessant zu sehen, wie Menschen auf Ereignisse wie Hungersnöte reagieren, wenn sie sich direkt im Geschehen befinden. Solche Projekte können zwar finanziell nur von großen Verlagshäusern gestemmt werden, aber auch als Webseitenbetreiber mit geringem Budget lässt sich die Herausforderung im Storytelling umsetzen. Die oben genannten Tools für das interaktive Storytelling sind beispielsweise kostenlos bzw. das Einbinden eines Cinemagraphs ist kostet dich heute nicht mehr als ein Foto aus einer Stockdatenbank. Aber auch Infografiken kannst du mit wenigen Mausklicks in Eigenregie erstellen.
Meine Bitte an dich: Nehme die Herausforderung an und werte deine Inhalte auf.
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